Berberin

Der aus der Berberitze gewonnene Stoff Berberin wird bisher in erster Linie als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Berberin ist ein pflanzlicher Stoff der aus der Berberitze-Pflanze gewonnen wird. Erst in letzter Zeit rückt die heilsame Wirkung gegen Krebs in den Vordergrund.

Die Seite „medicoconsult“ schreibt:

Berberin ist ein gelbes pflanzliches Isochinolinalkaloid, das aus verschiedenen Pflanzen, wie den Berberitzen (Berberis) oder Mahonien (Mahonia), gewonnen werden kann (vorzugsweise aus Wurzelrinde und Stammrinde) und medizinische Heilwirkung entfaltet. Es wurde seit alters her als Färbemittel verwendet und gehört zudem zu den traditionellen Heilmitteln Europas (z. B. der Hildegard von Bingen) und Asiens, inklusive der Ayurvedischen und Chinesischen Medizin….

… WIRKUNG BEI KREBS

Die antineoplastische Wirkung von Berberin wurde mehrfach nachgewiesen. Sie beruht offenbar wesentlich auf einer vermehrten Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS). Es kommt zu einem Wachstumsarrest und einer Hemmung der Metastasierungsfähigkeit von Tumoren sowie einer Hemmung der Neubildung von Tumorgefäßen (Angiogenese).

•Prostatakarzinom: Die Metastasierung des Prostatakarzinoms wird durch Berberin unterdrückt. Dies geschieht durch Unterdrückung eines genetischen Programms, das ein Eindringen der Krebszellen aus dem epithelialen Zellverband ins Mesenchym und in Blutgefäße („epithelial-to-mesenchymal transition“) bewirkt. Es wird angeregt, Berberin zu einem Medikament weiterzuentwickeln .

•Lungenkrebs: In-vitro- und in-vivo-Untersuchungen an A549-Zellen zeigen, dass Berberin die 
epithelial-to-mesenchymal transition, die zu einer aggressiven Metastasierung beiträgt (s.o.), unterdrückt .

•Cervixkarzinom(Gebärmutterhals): In einer Arbeit wird nachgewiesen, dass Berberin die Gewebsinvasion von Tumorzellen sowie die Bildung von Blutgefäßen im Tumorbereich (Angiogenese) in vitro und in vivo hemmt.

•Mammakarzinom: Die Progression von lokalem zu invasivem Brustkrebs (Mammakarzinom) wird durch chemische Derivate von Berberin gehemmt. Wirksam dabei ist eine Induktion von Apoptose und eine erhöhte Expression
einiger Zellzyklus-regulierender Moleküle, die eine beschleunigte Alterung bewirken.

•Pankreaskarzinom: In Zelllinien des Pankreaskarzinoms konnte eine antineoplastische Wirkung festgestellt werden. Berberin hemmt die Ausbreitung des Tumors durch Induktion eines Zellzyklusarrests (G1-PhaseArrest) und einer Apoptose. Der apoptotische Effekt in PANC-1-Zellen ist ausgeprägter als der von Gemcitabin. Berebrin vermag vermutlich die Antikrebstherapie des Pankreaskarzinoms zu ergänzen. Die Antitumorwirkung von Berberin erfolgt durch eine Erhöhung der Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS-Generation).

•Kolonkarzinom: Menschliche Zelllinien von Darmkrebs (Kolonkarzinom) wurden in einer Arbeit mit chemischen Dervaten von Bereberin behandelt. Die
Derivate waren bezüglich ihrer antineoplastischen Wirkung effektiver als die Ausgangssubstanz. Sie induzierten einen Zellzyklusarrest und eine Apoptose. Es wird daher angenommen, dass Berberindervate wirkungsvolle
Antikrebsmedikamente werden können.

•Leukämie: An einer p53-null-Leukemie Zelllinie (EU-4) wurde festgestellt, dass Berberin die Empfindlichkeit von Leukämiezellen gegenüber Doxorubicin erhöht und die Apoptose der Tumorzellen anregt. Berberin wird als neuer Kandidat zur Erhöhung einer Tumorzellapoptose (Selbstzerstörung der Tumorzelle) angesehen.
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